Kaum noch Hoffnung in Nachterstedt
Einen Tag nach dem massiven Erdrutsch in Nachterstedt im sachsen-anhaltischen Salzlandkreis besteht für die drei Vermissten kaum noch Hoffnung. Hubschrauber überflögen weiterhin die Gegend und suchten nach einer Möglichkeit, Bergungstechnik einzusetzen, sagte Polizeisprecherin Bettina Moosbauer. Die Einsturzgefahr sei für die Retter bisher zu groß, um direkt nach den Verunglückten zu suchen.
Der Sprecher des Salzlandkreises, Tommi Mansfeld, sagte, zwar schwinde die Hoffnung immer mehr. Ein Wunder könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, da man nicht wisse, in welchem Zustand das abgerutschte Doppelhaus sei. Vielleicht sei es in Teilen unter der Erde noch erhalten. Derzeit werde versucht, es unter dem Schlamm zu lokalisieren. Zudem würden Gespräche mit der Bundeswehr geführt, mit ihrer Technik zu helfen.
Der sonst so beschauliche Ort in der Nähe von Quedlinburg wurde von den Behörden zum Katastrophengebiet erklärt. Hunderte Helfer sind vor Ort: Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Bergamt.
Am Abend konnten die mehr als 40 Einwohner, deren Häuser evakuiert wurden, für kurze Zeit in ihre Wohnungen zurück. Das entschied der Krisenstab. Die Anwohner sollen sich wichtige Gegenstände holen können, ehe sie wieder in Ferienwohnungen oder bei Bekannten unterkommen. "Wir konnten den Betroffenen aber nur eine knappe halbe Stunde gewähren", sagte die Polizeisprecherin. "Die Menschen wurden vorher psychologisch betreut. Es ist nicht leicht das zu verkraften, wenn sie in ihre Wohnungen kommen und Abschied nehmen müssen."
Mansfeld zufolge wird vermutlich erst am Montag entschieden, ob überhaupt Bergungsarbeiten stattfinden können. Der Betreiber des Tagebaus, die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LBMV), erstelle derzeit ein Gutachten. Moosbauer sagte, zudem würden die Fotoaufnahmen aus der Luft ausgewertet.
Die LBMV erklärte unterdessen, dass sie die Ursachen für das Unglück derzeit nicht benennen könne. Die zuständige Bergbehörde Sachsen-Anhalts werde dies untersuchen. Die LBMV schloss aus, dass die zurückliegenden Regenfälle für den Erdrutsch verantwortlich seien.
Ministerpräsident Wolfgang Böhmer sagte den Betroffenen die volle Unterstützung der Landesregierung zu. Er zeigte sich pessimistisch hinsichtlich der Überlebenschancen der drei Vermissten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in einem völlig zerborstenen Haus unter Wasser überleben kann", sagte der CDU-Politiker. Und: "Es ist derzeit nicht erkennbar, dass der Teil des Ortes in absehbarer Zeit wieder bewohnt werden kann."
Aber der Sonntag brachte auch eine gute Nachricht. Der am Vortag vermisste 22-jährige gehörlose Manuel meldete sich bei der Polizei. Er habe sich zum Unglückszeitpunkt nicht im Haus seiner Eltern befunden, sagte Moosbauer.
In der Nacht zu Samstag hatte ein gewaltiger Erdrutsch Häuser und Straßen in Nachterstedt in den Concordia-See gerissen, einen künstlichen See, der durch den Braunkohle-Tagebau entstanden ist. Bei den drei Vermissten handelt es sich um einen 51-Jährigen und seine 48-Jährige Ehefrau sowie um ihren 50-jährigen Nachbarn. Der 22-Jährige ist der Sohn dieses Mannes; seine Stiefmutter überlebte, weil sie bei der Nachtschicht war.
Bei dem Unglück rutschte ein zweistöckiges Doppelhaus komplett in den See. Ein weiteres Doppelhaus zerbrach in der Mitte. Eine Hälfte verschwand ebenfalls in dem See.
Über die Ursache des verheerenden Erdrutsches gibt es bislang nur Spekulationen. "Es war ein gravierendes, in dieser Form einmaliges Ereignis, dass keiner eindeutig erklären kann", sagte Uwe Steinhuber, von der Gesellschaft, die für die Nachnutzung von rund 50 früheren Tagebaulöchern die Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt zuständig ist. Auch Frank Esters vom Landesbergamt hat noch keine Erklärung: "Wir müssen dem ernsthaft nachgehen, das braucht sicherlich noch etwas Zeit." Klar ist, dass die betroffene Siedlung für Bergleute in den 30er Jahren auf einem Tagebaugelände errichtet wurde, das schon im 19. Jahrhundert zugeschüttet worden war. "Heute würde so etwas sicher nicht mehr genehmigt", sagt Steinhuber.
Der Sprecher des Salzlandkreises, Tommi Mansfeld, sagte, zwar schwinde die Hoffnung immer mehr. Ein Wunder könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, da man nicht wisse, in welchem Zustand das abgerutschte Doppelhaus sei. Vielleicht sei es in Teilen unter der Erde noch erhalten. Derzeit werde versucht, es unter dem Schlamm zu lokalisieren. Zudem würden Gespräche mit der Bundeswehr geführt, mit ihrer Technik zu helfen.
Der sonst so beschauliche Ort in der Nähe von Quedlinburg wurde von den Behörden zum Katastrophengebiet erklärt. Hunderte Helfer sind vor Ort: Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Bergamt.
Am Abend konnten die mehr als 40 Einwohner, deren Häuser evakuiert wurden, für kurze Zeit in ihre Wohnungen zurück. Das entschied der Krisenstab. Die Anwohner sollen sich wichtige Gegenstände holen können, ehe sie wieder in Ferienwohnungen oder bei Bekannten unterkommen. "Wir konnten den Betroffenen aber nur eine knappe halbe Stunde gewähren", sagte die Polizeisprecherin. "Die Menschen wurden vorher psychologisch betreut. Es ist nicht leicht das zu verkraften, wenn sie in ihre Wohnungen kommen und Abschied nehmen müssen."
Mansfeld zufolge wird vermutlich erst am Montag entschieden, ob überhaupt Bergungsarbeiten stattfinden können. Der Betreiber des Tagebaus, die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LBMV), erstelle derzeit ein Gutachten. Moosbauer sagte, zudem würden die Fotoaufnahmen aus der Luft ausgewertet.
Die LBMV erklärte unterdessen, dass sie die Ursachen für das Unglück derzeit nicht benennen könne. Die zuständige Bergbehörde Sachsen-Anhalts werde dies untersuchen. Die LBMV schloss aus, dass die zurückliegenden Regenfälle für den Erdrutsch verantwortlich seien.
Ministerpräsident Wolfgang Böhmer sagte den Betroffenen die volle Unterstützung der Landesregierung zu. Er zeigte sich pessimistisch hinsichtlich der Überlebenschancen der drei Vermissten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in einem völlig zerborstenen Haus unter Wasser überleben kann", sagte der CDU-Politiker. Und: "Es ist derzeit nicht erkennbar, dass der Teil des Ortes in absehbarer Zeit wieder bewohnt werden kann."
Aber der Sonntag brachte auch eine gute Nachricht. Der am Vortag vermisste 22-jährige gehörlose Manuel meldete sich bei der Polizei. Er habe sich zum Unglückszeitpunkt nicht im Haus seiner Eltern befunden, sagte Moosbauer.
In der Nacht zu Samstag hatte ein gewaltiger Erdrutsch Häuser und Straßen in Nachterstedt in den Concordia-See gerissen, einen künstlichen See, der durch den Braunkohle-Tagebau entstanden ist. Bei den drei Vermissten handelt es sich um einen 51-Jährigen und seine 48-Jährige Ehefrau sowie um ihren 50-jährigen Nachbarn. Der 22-Jährige ist der Sohn dieses Mannes; seine Stiefmutter überlebte, weil sie bei der Nachtschicht war.
Bei dem Unglück rutschte ein zweistöckiges Doppelhaus komplett in den See. Ein weiteres Doppelhaus zerbrach in der Mitte. Eine Hälfte verschwand ebenfalls in dem See.
Über die Ursache des verheerenden Erdrutsches gibt es bislang nur Spekulationen. "Es war ein gravierendes, in dieser Form einmaliges Ereignis, dass keiner eindeutig erklären kann", sagte Uwe Steinhuber, von der Gesellschaft, die für die Nachnutzung von rund 50 früheren Tagebaulöchern die Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt zuständig ist. Auch Frank Esters vom Landesbergamt hat noch keine Erklärung: "Wir müssen dem ernsthaft nachgehen, das braucht sicherlich noch etwas Zeit." Klar ist, dass die betroffene Siedlung für Bergleute in den 30er Jahren auf einem Tagebaugelände errichtet wurde, das schon im 19. Jahrhundert zugeschüttet worden war. "Heute würde so etwas sicher nicht mehr genehmigt", sagt Steinhuber.
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